v.lks.: Tjorben Karkheck, Norbert Hennchen, Werner Bergmann, Henning Lübbehüsen, Frank Leverenz, Renate Rodewald, Henrik Rump und Mike Ritter

Innovative Technologien in Rethem

4. Oktober 2022

Rethem. Der Ukraine-Krieg zeigt, wie verwundbar Deutschland auf dem Energie-Sektor ist. Nun muss, auch aufgrund des Klimawandels, zunehmend auf erneuerbare Energien gesetzt werden. Im Energie- und Gewerbepark Rethem/Aller (EGRA) macht die Freqcon GmbH diesbezüglich mit hoher Innovationskraft Tempo. CDU-Landtagskandidat Henrik Rump ließ es sich nicht nehmen, die Projekte von Freqcon und EGRA einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. In Begleitung von Renate Rodewald (CDU-Samtgemeindeverbandsvorsitzende) und Frank Leverenz (Bürgermeister der Stadt Rethem) trafen sich die Politiker mit Vertretern beider Unternehmen zu einer großen Gesprächsrunde.

„Im Gewerbegebiet an der Hainholzstraße konnten bereits 150 Arbeitsplätze geschaffen worden. Aber es sind noch einmal so viele möglich“, so EGRA-Geschäftsführer Henning Lübbehüsen. Er verweist auf die voll erschlossenen und frei parzellierbaren Gewerbeflächen in einer Größe zwischen 1000m² und 6000m², die momentan noch Pächter oder Käufer suchen. Freqcon Geschäftsführer Norbert Hennchen zeigt sich sehr dankbar für die von der EGRA sanierten und nutzbar gemachten Werkshallen, durch die die Expansion des Unternehmens erst möglich wurde. Eine weitere Halle, zur Erhöhung der Produktionskapazitäten, ist bereits in Planung.

Die Unternehmen greifen sich auch gegenseitig unter die Arme. Freqcon möchte eine innovative Wasserstoff-Demonstrationsanlage errichten. Mittels Wind- und Solarkraft soll dabei Wasserstoff direkt gewonnen und für verschiedene Anwendungsbereiche bereitgestellt, ohne das Stromnetz weiter ausbauen zu müssen. Mit der Anlage könnten Elektroladestationen und Wasserstofftankstellen betrieben werden. Im hinteren Teil des Geländes plant die EGRA zur Unterstützung weiterer Projekte die Errichtung einer Photovoltaik-Freiflächenanlage. Unerlässlich dafür sind schnelle und unkomplizierte Genehmigungsverfahren. „Wir benötigen für unsere Vorhaben die Unterstützung

von Politik und Verwaltung gleichermaßen“, stellt Tjorben Karkheck, Assistent der EGRA-Geschäftsführung heraus.

Henrik Rump macht deutlich, dass eine interkommunale Zusammenarbeit erforderlich ist, um die wirtschaftliche Entwicklung zu beflügeln. „Wir müssen versuchen den Expansionswünschen der Unternehmen mit schnellen Genehmigungsverfahren entgegenzukommen, um sie in unserer Region zu halten.“ Als stellvertretender Landrat werde er das Problem beim Landkreis ansprechen.

Bereits seit 2005 entwickelt und vertreibt die Freqcon GmbH Frequenzumrichter und Regelungssysteme für erneuerbare Energiespeicherlösungen. Ehemals spezialisiert auf Windkraftanlagen, legt das Unternehmen seinen Fokus jetzt auf Batteriespeicher. „Der Windkraftausbau geht viel zu langsam voran. Das liegt vor allem daran, dass die Genehmigungsverfahren zu lange dauern“, kritisiert Norbert Hennchen. „Die Windindustrie hat sich größtenteils aus Deutschland zurückgezogen. Also mussten wir unseren Schwerpunkt auf einen anderen Bereich verlagern.“ Dass es dem Unternehmen nicht an Ideen mangelt, beweisen die Schnellladestationen für E-Autos, dessen Prinzip der Geschäftsführer den Anwesenden im weiteren Verlauf näherbringt: „An den Ladestationen können 6 bis 10 Fahrzeuge gleichzeitig mit 150 bis 300 Kilowatt Leistung geladen werden“, erklärt Hennchen. Der Clou an der Sache: „Es sind keine neuen Anschlüsse nötig. Unsere Ladestationen sind für den normalen Stromanschluss entwickelt worden.“ Die „Fast Charging Station“ verfüge zudem über einen integrierten Batteriespeicher, so dass das Stromnetz entlastet werde. Zur nachhaltigen Nutzung wertvoller Ressourcen sei die Station zudem so ausgelegt, dass künftig alte Batterien aus Elektroautos als Energiespeicher verwendet werden können.

Henrik Rump zeigt sich sehr beeindruckt von den innovativen Technologien: „Wir benötigen eine flächendeckende Ladeinfrastruktur, um die Mobilität der Zukunft langfristig erfolgreich zu gestalten – gerade bei uns im ländlichen Raum.“ Bürgermeister Leverenz sicherte zu, im Kreiswirtschaftsausschuss für das Projekt zu werben.